Newsletter

Don’t believe the China-Hype

Mt Rap-Songs und der Hilfe einer amerikanischen Werbeagentur will sich die KP bei der Jugend beliebt machen.

Philipp Mattheis Von Philipp Mattheis
1. Juli 2016, China
Chinas Präsident Xi Jinping macht Chinas Propaganda immer moderner. Thierry Ehrmann, CC BY-SA 2

PhilippLiebe 8MRD-Leser, in den 90er-Jahren fiel chinesischen Strategen auf, dass „Propaganda Ministry“ auf Englisch ein eher negativ Begriff ist. Sie benannten die Abteilung um in „Publicity Ministry“. Heute unterstehen dem Ministerium 3300 Fernsehsender, 2000 Zeitungen und 10.000 Magazine. Die irre Summe von zehn Milliarden US-Dollar gibt der Apparat aus, um die Botschaft der kommunistischen Partei im Ausland zu verbreiten.

Wie Chinas Propaganda in Zukunft aussehen wird, zeigt dieses Video der „Communist Youth League“. In einem Statement der Macher heißt es, man wolle Westlern China verständlicher machen.

Tatsächlich gibt das Video ziemlich exakt die Positionen der KP zu allen aktuellen Problemen wieder: Ja, die Verschmutzung ist schlimm, aber das sei so bei jedem Land so, das schnell wächst. Korruption ist ein Problem, aber die oberste Führung arbeitete daran. Taiwan? Wir Chinesen, gehören doch zusammen. Und so weiter.

Schönist auch dieses Video:

Um den 13. Fünf-Jahres-Plan zu bewerben, beauftragte das Ministerium eine amerikanische Werbeagentur in Shanghai. In Zukunft werden wir es mit immer raffinierterer Propaganda aus China, und in geringerem Umfang auch aus Russland, zu tun haben. In diesem Sinne: Don’t believe the hype!

Das könnte Sie auch noch interessieren:

Der Tycoon und sein Denkmal: Vikrom Kromadit ist Thailands König der Industrieparks. In seinen Gewerbegebieten haben sich mehr als 1000 Firmen mit mehr als 200.000 Beschäftigten niedergelassen. Zwischen den Werkshallen und Kraftwerken baut Vikrom nun ein außergewöhnliches Luxusanwesen: 50 Millionen Dollar investiert er in ein Schloss, das dort mehrere hundert Jahre stehen soll. Hier finden Sie unseren Bericht inklusive einem Video von der extravaganten Residenz.

Wie Erdogan die Türkei aus der außenpolitischen Isolation holen will, habe ich für wiwo.de de aufgeschrieben. Die türkische Wirtschaft leidet. Mit einer außenpolitischen Offensive will Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Türkei aus der außenpolitischen Isolation befreien. Nach dem Anschlag vom Dienstag ist das umso wichtiger.

Das Drei-Euro-Smartphone kommt – zumindest ein bisschen: Der indischer Hersteller Ringing Bells will kommende Woche 200.000 Smartphones vom Preis zu etwas mehr als 3 Euro ausliefern. Doch nach eigenen Angaben macht das Unternehmen Verlust – ob es die 75 Millionen vorbestellten Geräte liefern kann, ist mehr als fraglich, schreibt Kollege Frederic Spohr für das Handelsblatt. Ringing Bells hofft wohl auf Subventionen der Regierung.

2030 sollen 70 Prozent der Chinesen in Städten leben: Schon heute gibt es 100 Städte in China mit über einer Million Einwohnern. Um Shanghai, im Perfluss-Delta nördlich von Hongkong und um Peking entstehen zudem Mega-Citys – urbane Konglomerate mit über 100 Millionen Menschen.

Brexit und die Folgen: Wie stark sich Brexit auf asiatische Länder auswirken könnte, zeigt dieser Chart. Am härtesten wird es Hongkong treffen, dessen Wirtschaftswachstum um ein Prozent geringer ausfallen wird.

Viele Grüße aus Istanbul
Philipp Mattheis

Sind Sie noch kein Newsletter-Abonnent? Hier können Sie ihn bestellen. Fast 1700 Menschen folgen unserer Website außerdem auf Facebook. 

Hinterlasse einen Kommentar


*